Masern, sehr gefährlich und hoch ansteckend?
Kritische Gedanken zur Medienhype
Die älteren Ärzte sind über die angebliche Bedrohung durch die Masern verwundert, von der in den öffentlichen Medien die Rede ist.
Seit ungefähr 20 Jahren gibt es immer mehr Ärzte, auch Kinderärzte, die noch nie Patienten mit Masern gesehen haben. Sie sind bei uns selten und harmlos geworden. Erst seit dem Jahr 2001 sind Masern meldepflichtig. Bis dahin gab es nur Schätzungen über die Häufigkeit. Sind nun Masern seit 2002 häufiger und gefährlicher geworden und sind sie wirklich hoch ansteckend?
Was sind Masern?
Der Name Masern kommt von der Art der Hautausschläge, die ähnlich der Maserung von bestimmten Holzarten ist. Fieber und katarrhalische Symptome an Augen, Mittelohr, Rachen und den Luftwegen sind die Hauptsymptome. In den Lehrbüchern werden noch Koplik`sche Flecken, Lungenentzündung, Appendizitis und Verminderung der Blutplättchen angeführt.
Zum größeren Teil erkranken an Masern Kinder und jüngere Erwachsene. Der Verlauf und die Prognose der Erkrankung sind wesentlich von bestimmten Umständen abhängig. An erster Stelle steht hier die augenblickliche Verfassung des Patienten. Konstitution, Ernährungszustand, Krankenpflege und Behandlung entscheiden, wie die Masern verlaufen.
Masern bei uns, dem aktuellen sozialen Wohlstand in Mitteleuropa, unterscheiden sich essentiell von Masern in den armen Ländern. Dort erkranken noch viel mehr Kinder an Masern und sie verlaufen öfter schwer. Masern in den armen Ländern sind mit denen bei uns nicht zu vergleichen. Dasselbe gilt ebenso für viele andere akute Krankheiten, wie Grippe, Scharlach, Keuchhusten, Brechdurchfall etc. Dieses Faktum hat der bedeutende Pathologe William Osler so formuliert: Don’t tell me what type of disease the patient has, tell me what type of patient has the disease!“ (Sage mir nicht, welche Art Krankheit der Patient hat, sondern erkläre mir, welche Art von Patient diese Krankheit hat!)
Entsprechend dieser für jedermann einsichtigen Tatsache ist es unberechtigt, Masern allgemein als gefährlich einzustufen. Masern sind daher nicht prinzipiell tödlich, wie engagierte Gesundheitspolitiker verbreiten, um eine Zwangsimpfung zu begründen. Dort, wo Hunger und Elend das Schicksal bestimmen, kann jede, auch die harmloseste Krankheit zum Tod führen. Nicht so bei uns.
Sind Masern eine Erkältungskrankheit?
Masern treten bei uns vorwiegend in der ersten Jahreshälfte auf. Wenn wir den jahreszeitlichen Temperaturen die Zahl der Masernfälle gegenüberstellen, stellt sich heraus, dass Masern bei länger anhaltenden Kälteperioden ausbrechen. Dafür gibt es unwiderlegbare und eindrucksvolle Zahlen. Ein klassisches Beispiel war der ungewöhnliche Masernausbruch in Salzburg 2008. Im Monat März waren Salzburg und Oberösterreich drei Wochen lang unter einer Schneedecke. Es hatte in diesem späten Winter um viermal mehr Masern als sonst gegeben. In den letzten 15 Jahren wurden durchschnittlich nur 94 Masernfälle pro Jahr in ganz Österreich gemeldet.
Fieber, Husten, Hals- und Mittelohrentzündung sind reine Erkältungsfolgen. Bei Masern kommt eben nur der typische Hautausschlag dazu. Dieses Exanthem (gr. exantheo, „ich blühe auf“ Ausschlag) tritt fast immer nur einmal auf. Dieses Phänomen ist auf ein voll funktionierendes Immunsystem zurückzuführen, wie es bei sonst gesunden Kindern und Erwachsenen der Fall ist. Bei geschwächten Menschen bleibt der Masernausschlag aus, wie wir es auch vom Scharlach „scarlatina sine exanthemate“ kennen. Sehr selten kommt es auch zu einem weiteren Mal zu Masern mit Masernausschlag. Jedenfalls herrscht die Meinung, dass Masern nur einmal auftreten. Deswegen wurden die Masern aus diesem Grund immer zu den Kinderkrankheiten gezählt.
Erst seitdem Masernviren als alleinige Krankheitsverursacher gelten, spricht man von übertragbaren Masern. Wenn man also andere, wesentliche auslösende Faktoren, wie Klima, Wetter, soziale Verhältnisse etc. völlig ausblendet, kommt als die Ursache für Masern nur noch ein nie identifiziertes Masernvirus in Frage.
Sind nun Masern hoch ansteckend?
Wenn in armen Ländern eine Kältewelle längere Zeit anhält, treten dort Masern viel häufiger auf als bei uns. Ein solches Ereignis wird dann als Masernepidemie bezeichnet. In den reichen Ländern kommt es hingegen höchstens zu regionalen Masernausbrüchen. Allein die geografische und klimatische Vielfalt in Österreich beweist das sehr deutlich. 2008 hatte es eben den legendären Masernausbruch in Salzburg gegeben, sodass sogar die Epidemie ausgerufen wurde. Es wurden Absonderungsverordnungen rigoros umgesetzt. Nicht geimpfte Kinder wurden vom Schulbesuch ausgeschlossen, obwohl nicht einmal ein halbes Prozent der Schulkinder an Masern erkrankt waren.
Mit den wärmeren Temperaturen ab Anfang April waren die Masern dann bald abgeflaut.
In den südlichen Bundesländern lag im selben Jahr die Zahl der Masern unter dem Durchschnitt. Im angrenzenden Kärnten wurde 2008 kein einziger Masernfall gemeldet. In der Steiermark gab es nur 4 Fälle und das Burgenland blieb von den Masern sogar ganz verschont.
Angesichts dieser Zahlen erhebt sich die Frage, ob denn Masern überhaupt ansteckend sind. Wie ansteckend sind Masern, wenn 2010 in ganz Tirol nur einziger Masernfall auftritt? Warum treten sie nur in der kalten Jahreszeit auf? Warum finden wir sie nur an bestimmten Regionen und zu bestimmten Zeiten? Warum gab es 2016 in Tirol und Salzburg nur 2 Fälle? Ist das Masernvirus einmal sehr bösartig, sehr virulent? Ein anderes Mal nur gut gesinnt und mild? Wurde der Personenverkehr 2008 zwischen Salzburg, der Steiermark und Kärnten drastisch eingeschränkt?
Auf jeden Fall sind Masern bei uns offenbar wenig ansteckend, in Süditalien schon mehr und im südlichen Balkan hoch ansteckend. Da muss man doch darüber nachdenken.
Die Panik vor den Masern wird bewusst geschürt
Mit zwei bewährten Verkaufstricks lässt sich das große Geschäft machen: mit der Unwissenheit und der Angst.
Die Impfbetreiber erklären die Masern als sehr gefährlich. In einer an alle Schulen Österreichs versendeten Broschüre des Gesundheitsministeriums lautet es unter anderem:
Masern sind kein Kinderspiel. Dass die Masern bei uns heute eine Angelegenheit von knapp einer Woche sind, scheint der Gesundheitsbehörde noch nicht bekannt zu sein..
Es werden nicht die bekannten katarrhalischen Symptome als Teil der Masern aufgezählt, sondern diese werden nun plötzlich Komplikationen genannt. Es muss erwähnt werden, dass Komplikationen bevorzugt durch die stark fiebersenkenden Mitteln Ibuprofen, Diclofenac und Phenacetin hervorgerufen werden. Auch die Komplikation Meningitis und Enzephalitis finden da Erwähnung gehören hier dazu.
Natürlich darf in dieser Drohbroschüre der Hinweis auf die sogenannte SSPE (Subakute Sklerosierende Pan-Enzephalitis), einer chronischen Erkrankung des Gehirns, die tödlich endet, nicht fehlen. Dann kommen die Schulkinder von der Schule nach Hause und fragen die Eltern, ob sie dann sterben müssen, wenn sie nicht geimpft werden.
Zu SSPE soll es angeblich als Spätfolge von Masern kommen. Ein einsamer Virologe hat vor Jahren bei SSPE ein mutiertes Masernvirus gefunden. Wie simpel ist es oft in der Medizin: Eine Vermutung für SSPE wird ausgesprochen, andere Faktoren wie Krankheitsanlage, Vorgeschichte, Therapien und weitere Umstände des betroffenen Patienten werden bequem ausgeblendet. Und schon haben wir eine sichere Vermutung. Warum gibt es dann auch nicht Spätfolgen von Grippe, Varizellen, Keuchhusten etc.?
Das Phänomen der Ansteckung dient als ein bewährtes lähmendes Argument, um ängstliche und unwissende Menschen sich den schützenden Versprechungen der Impfbetreiber anzuvertrauen.
Resümee zur Frage sind Masern gefährlich und hoch ansteckend?
Aufgrund des sozialen Wohlstands verlaufen bei uns die Masern heutzutage harmlos. Bei einem einzigen Todesfall Im Zusammenhang mit Masern wird über Jahre und immer von neuem berichtet. Über die genauen Umstände wie Grundleiden, aktuellem Gesundheitszustand vor Ausbruch der Masern und Behandlung des Kranken wird nichts verlautet. Die Impfbetreiber nützen einen einzigen tragischen Ausgang für ihre Angstpropaganda aus.
Dass Masern ansteckend sind, ist längst zu hinterfragen. Faktoren wie Kaltwetter und soziale Verhältnisse werden offenbar bewusst verschwiegen.
Mit dem mythologisch besetzten Begriff Ansteckung lässt sich auf jeden Fall Angst erzeugen. Dass Masern hoch ansteckend seien, ist einfach nicht wahr.
Es ist bedenklich, dass in der Öffentlichkeit die Nebenwirkungen der Impfung nicht erwähnt werden wie auch die Tatsache, dass die Impfung Masern nicht sicher verhindern kann.
Dr. Johann Loibner
Arzt für Allgemeinmedizin i.R.
Sachverständiger für Impfschäden
Graz, 11.06.17